Dienstag, 11. Juni 2013

Veranstaltung: Repression gegen Erwerbslose

Die Würde des Menschen ist unantastbar?

Zählt man zu den offiziellen die weggeschönten Zahlen hinzu, sind über vier Millionen Menschen in Deutschland erwerbslos. Sie erfahren täglich Repressionen: So wird beispielsweise in den Medien der Stereotyp des "faulen, kinderkriegenden Schmarotzers" befördert. Durch diese Politik werden Erwerbslose aus dem gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt und in ihrer Lebensgrundlage bedroht. An alleinstehende Erwerbslose werden so zum Beispiel nur 682 € ausgezahlt und an jene, die bei Familienangehörigen wohnen, sogar noch bedeutend weniger. Die immer noch sehr niedrig bemessene Armutsgrenze liegt jedoch bei ca. 940€. Hartz IV bedeutet somit staatlich verordnete Armut! 
Dabei muss grundsätzlich gesagt werden, dass Hartz IV alleine nicht das Problem ist. Es ist im Kapitalismus nie das Ziel, Vollbeschäftigung zu erreichen. Ganz im Gegenteil: Dadurch, dass die einzelnen Arbeitnehmer_innen um die wenigen Jobs konkurrieren, können noch niedrigere Löhne gezahlt werden.

Darüber möchten wir mit einer erfahrenen Hartz IV-Beraterin und -Aktivistin diskutieren. 

Am 18. Juni 2013 um 20:00 Uhr
im Kubus (Theobald-Renner-Str. 1a, Jena - Lobeda West)

Pressemitteilung der Linksjugend ['solid] Jena/VENCEREMOS über das Eingreifen der Staatsgewalt in die Menschenrechte von Flüchtlingen, Asylsuchenden, Nicht-StaatsbürgerInnen und in die Angelegenheiten von Linksjugend ['solid] Thüringen


Polizei Würzburg verhaftet Referenten, bricht dabei Menschenrecht und behindert eine Veranstaltung von Linksjugend ['solid] Jena/ Thüringen

Mit Bestürzung und großer Wut nehmen wir, Mitglieder von Linksjugend ['solid] Jena/VENCEREMOS, zur Kenntnis, dass die Polizei am 04. Juni 2013 Halil Abbasi (Name geändert), einen Aktivisten der Refugee Tent Action, in Würzburg verhaftet hat, weil er gegen die sogenannte Residenzpflicht verstoßen haben soll. Damit hat die Staatsgewalt außerdem versucht, unsere Vortragsveranstaltung am Abend des 04. Juni in Jena zu blockieren, bei der Halil Abbasi als Referent eingeladen war.
Die Veranstaltung konnte dennoch als Informationsveranstaltung mit einem Film über das schikanöse Gutschein-System, das in Thüringen zur Repression gegen Flüchtlinge, Asylsuchende und Nicht-StaatsbürgerInnen eingesetzt wird, und mit Unterstützung durch AktivistInnen von Break Isolation!/ The VOICE Refugee Forum Jena stattfinden. Es beteiligten sich zahlreiche Interessierte, die über diese rassistische und staatliche Unterdrückungsmethode im Kapitalismus empört waren.
Noch mehr Wut unter den TeilnehmerInnen rief allerdings die illegitime Verhaftung des Aktivisten hervor. Diese Polizeiwillkür wird durch die sogenannte Residenzpflicht ermöglicht. Diese Regelung in Gesetzesform entzieht Flüchtlingen, Asylsuchenden und Nicht-StaatsbürgerInnen ihre Menschenrechte auf „Schutz vor willkürlicher Verhaftung und Ausweisung“, auf „Freizügigkeit und Auswanderungsfreiheit“ und auf „Asyl“. Halil ist nicht der erste oder einzige von dieser Unterdrückung Betroffene. Seit mehr als 20 Jahren sind solche und weitere Methoden, wie bspw. Abschiebungen, gängige Praxis in Deutschland und Europa.
Wir als Linksjugend ['solid] Jena/VENCEREMOS begrüßen das rege Interesse und den wachsenden Unmut über die unwürdige Lage von Flüchtlingen, Asylsuchenden und Nicht-StaatsbürgerInnen. Wir werden weiterhin für den größtmöglichen Zusammenschluss von Menschen für das Ende des kapitalistischen Systems kämpfen, das verantwortlich ist für diese Menschenrechtsbrüche, für die Herabwürdigung von Flüchtlingen, Asylsuchenden und Nicht-StaatsbürgerInnen zu minderwertigen oder gar „illegalen“ Menschen und für den andauernden Massenmord an den Grenzen Europas. Dieses System ist verantwortlich für die Zustände von Armut, Krankheit, Krieg, Unfreiheit und Bevormundung, die überhaupt erst zur Fluchtentscheidung vieler Menschen führen.
Wir erklären uns solidarisch mit Halil Abbasi, mit den AktivistInnen der Refugee Tent Action und ihrem Kampf um Selbstermächtigung. Wir danken den AktivistInnen von Break Isolation!/ The VOICE Refugee Forum Jena für ihre Unterstützung! Wir vertrauen auf die Einheit aller Flüchtlinge, Asylsuchenden und Nicht-StaatsbürgerInnen, um die Durchsetzung ihrer Rechte zu erkämpfen.
VENCEREMOS!

Jena, 05.06.2013

Montag, 6. Mai 2013

Make Riots, not Diets!


Heute vor 22 Jahren rief die britische Autorin Mary Evans Young, die selbst an Magersucht litt, den Anti-Diät-Tag ins Leben. Sie sprach sich damals schon für die Würdigung der vielfältigen natürlichen Größen – und Gewichtsunterschiede und das kritische Hinterfragen von Schönheitsidealen aus.
Nach wie vor wird in Werbung, Fernsehshows und auf dem roten Teppich ein Schönheitsideal propagiert, welches selbst schon für Normalgewichtige jenseits des Erreichbaren liegt. In den meisten Zeitschriften, egal für welche Bevölkerungsgruppe konzipiert, werden Diäten als bester Weg zur „Bikini- oder Traumfigur“ nicht nur angepriesen sondern auch im Detail erläutert. Ja, dieses Problem findet man bereits in Zeitschriften für Grundschüler*innen!
Dabei sollte es in der modernen, offen Gesellschaft möglich sein, über den eigenen Körper frei und ohne Beeinflussung zu entscheiden. Leider ist in unserer westlichen Welt der Einfluss der Schönheitsindustrie, das heißt der Mode,- Kosmetik,- und Unterhaltungsindustrie vorbehalten.
Doch wer sollte über deinen Körper bestimmen? Wer sollte, egal ob durch Werbeplakate oder durch die begrenzte Auswahl an Kleidergrößen im Klamottenladen Einfluss darauf haben, wie dein Körper zu sein hat?
Du alleine solltest entscheiden, wie du dich in deinem Körper wohlfühlst. Dabei ist es völlig egal, welche Zahl die Waage oder das Größenschildchen zeigt, wenn du dich dabei wohl fühlst und gesund bist, denn Magersucht und Bulimie sind Krankheiten, die durch den herrschenden Schlankheitswahn gefördert werden. Das sind Krankheiten, die nicht nur das Äußere des Menschen betreffen, sondern vorallem psychischen Hintergrund haben. Schon von klein auf wächst man mit dem Schönheitsideal und dem Druck, diesem zu entsprechen, auf. Wer zu dick ist, wird oft nicht richtig anerkannt oder gar schlimmeres. Auch beruflich, haben Menschen, die nicht dem Schönheitsideal enstprechen, nicht die gleichen Chancen wie sehr schlanke Menschen. Wir fragen uns: Kann Mensch unter diesen Umständen selbstbestimmt leben und uneingeschränkt alle Möglichkeiten wahrnehmen?
Wir fordern eine kritische Außeinandersetzung mit den aktuellen Schönheitsidealen! Dabei appelieren wir nicht nur an die Modebranche, in der Menschen mit Kleidergröße 40 schon als “Plussize-Models” bezeichnet werden, sondern auch an dich! Über- oder Untergewicht haben oft psychische Ursachen und bedeuten nicht, dass Mensch faul ist oder ”sich gehen lässt”. Jede*r soll für sich selbst entscheiden, wie er/sie sich wohlfühlt! Widersetze dich dem Schönheits- und Schlankheitswahn!

Make Riots, not Diets!

Freitag, 19. April 2013

Diskussionsveranstaltung: Viel Rauch um Nichts - Was tun mit Cannabis?


Am 30.04. startet unsere Veranstaltungsreihe zum Thema Repression mit einer Diskussion zum Thema “Entkriminalisierung von Drogen wie Cannabis”. Eingeladen sind unter anderen Frank Tempel (Drogenpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag).

Die Bundesregierung unter Schwarz-Gelb verfolgt das Ziel einer drogenfreien Gesellschaft. Dieses soll durch umfassende Verbote erreicht werden. Dem stehen in Deutschland 12 Millionen Menschen entgegen, die Konsumerfahrung mit Cannabis haben – 3 Millionen von ihnen konsumieren Cannabis regelmäßig. 
Mit ihrer Kriminalisierung durch die Bundesregierung werden mehr Probleme geschaffen, als gelöst. Cannabis konsumierenden Menschen wird durch den Staat systematisch der Jugend- und Verbrauchersschutz verwehrt. Während die Inhaltsstoffe in Zigaretten und alkoholischen Getränken überprüft werden, kann dies in Cannabisprodukten nicht geschehen, obwohl von Streckmitteln wie Sand, Klebstoff, Haarspray, Glas oder Schimmel immer häufiger berichtet wird. Die organisierte Kriminalität macht durch das Verbot Millionengewinne auf dem Schwarzmarkt. Würde Cannabis dem Schwarzmarkt entzogen werden, fällt auch eine wichtige Einnahmequelle der organisierten Kriminalität weg. Von diesen Kartellen geht die Gefahr für die Gesellschaft aus, nicht von den Konsumentinnen und Konsumenten!

Wo: Carl-Zeiß-Straße 3
        Hörsaal 5
Wann: 30.04.13 ab 18Uhr